Tödtling-Musenbichler: „Zusätzliche Hilfen für obdachlose Menschen nötig“ - Fokus zum Tag der Obdachlosen am 10. Oktober

Zum Welttag der Obdachlosen am Dienstag, 10. Oktober, rückt Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler das Schicksal von Menschen ohne Zuhause in den Fokus. „Im Zusammenwirken von Stadt Graz, Land Steiermark und Hilfsorganisationen gelingt es zum Glück, obdachlosen Menschen viele Angebote zu machen“, betont die Caritasdirektorin. „Wir müssen in der Hilfe aber weitere Schritte gehen. Zunehmend sehen wir, dass Menschen mit psychischen Belastungen gefährdet sind, ihre Wohnung zu verlieren. Daher braucht es neue Modelle der Versorgung“.

Begleitung müsse eine stärkere Rolle spielen, erklärt Tödtling-Musenbichler. „Unsere Erfahrung ist, dass es oft nicht mehr ausreicht, den Menschen mit Beratung und nach einer Phase der Stabilisierung in einer Einrichtung das eigenständige Wohnen zu ermöglichen. Oft ist es nötig, Menschen langfristig zu begleiten. Es wird daher neue Modelle brauchen, um Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und je nach ihren Möglichkeiten eine Form des Wohnens zu bieten, die ihnen hilft, Stabilität zu entwickeln.“

Tödtling-Musenbichler stützt sich dabei auf die Erfahrungen aus den Einrichtungen der Caritas für obdachlose Menschen. In den Notschlafstellen in Graz und Leoben stehen insgesamt rund 120 Schlafgelegenheiten für Männer, Frauen und Jugendliche zur Verfügung. In den Wintermonaten öffnet zusätzlich die Winternotschlafstelle mit 40 weiteren Plätzen für Männer, Frauen und Familien. Ergänzend bietet die Caritas Orte, wo sich Menschen ohne Zuhause tagsüber aufzuhalten, essen, Sozialkontakte pflegen, duschen und ihre Kleidung waschen können.

Im Marienstüberl etwa erhalten obdachlose Erwachsene täglich Frühstück, ein warmes Mittagessen und in der kalten Jahreszeit auch eine Jause. Zudem gibt es in der Marienambulanz medizinische Versorgung. Niederschwellig zugänglich ist auch das Tageszentrum in der Mesnergasse in Graz, das einen sicheren Aufenthaltsort, Schutz vor der Witterung, einen Snack und die Gelegenheit für Gespräche bietet. Einen präventiven Ansatz verfolgt die Beratungsstelle zur Wohnungssicherung, die Menschen in schwierigen finanziellen Lagen dabei unterstützt, ihre Wohnsituation abzusichern und Delogierungen zu vermeiden.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

www.caritas-steiermark.at/wohnungssicherung
www.caritas-steiermark.at/hilfe-angebote