Küberl: „Obergrenze ist eine Scheinlösung, die den Keim neuer Probleme birgt“

Aus Sicht des Caritas-Direktors Franz Küberl hat der Asylgipfel mit der Festlegung auf einen Richtwert von 37.500 Asylwerbern für 2016 keinen Beitrag zur Lösung der Flüchtlingskrise geliefert.

„Es wurde eine Scheinlösung präsentiert, die den Keim neuer Probleme in sich birgt“, kritisiert der Caritas-Direktor: „Es wird mehr Illegalität geben, es wird an der Grenze mehr Gedränge geben und es kann ein Stau entstehen, der sich nach Süden fortsetzt und der Aggression und Gewalt begünstigt.“

 

Obergrenze als Lösung ist eine Illusion

Die Botschaft von einem Aufnahmelimit werde den Druck unter den Flüchtlingen erhöhen, möglichst rasch durch Österreich zu gelangen. „Die Wartezonen werden sich schnell auffüllen und es wird zu unmenschlichen Zuständen kommen“, fürchtet der Caritas-Direktor. „Dass Obergrenzen das Problem lösen könnten, ist eine Illusion. Im Gegenteil, das Problem wird für die betroffenen Menschen, für die Bevölkerung und für die anderen Länder größer.“

 

Flucht unnotwendig machen

Die Kernaufgabe sei einmal mehr unbeachtet geblieben, hält Küberl fest: „Es wurde nicht darüber gesprochen, welchen Beitrag Österreich leisten kann, um die Menschen in der Region zu halten, um die Flucht unnotwendig zu machen. Dazu brauchen die Menschen Perspektiven auf eine lebbare Zukunft mit medizinischer Versorgung, Bildung, Sicherheit und Arbeit. Das Ziel der Politik muss sein, dafür die Voraussetzungen zu schaffen.“