In Zeiten steigender Energiepreise setzt die Caritas Steiermark gemeinsam mit der Energiegemeinschaft Robin Powerhood ein starkes Signal der Solidarität. Durch „Stromspenden gegen Armut“ wird überschüssiger Strom aus Photovoltaik- oder anderen Erzeugungsanlagen direkt an soziale Einrichtungen der Caritas Steiermark, in denen sozial benachteiligte Menschen unterstützt werden weitergegeben. Das Ressidorf in Graz ist die erste Einrichtung der Caritas die davon profitiert.
Das Ressidorf, eine Notschlafstelle in Graz mit sozialbetreuten Wohnformen und Hauskrankenpflege, profitiert direkt von der Stromspendeninitiative. Dort ist der Energiebedarf besonders hoch und mit den Spenden können laufende Stromkosten gesenkt und Ressourcen für andere wichtige soziale Aufgaben freigesetzt werden.
„Energiearmut trifft Menschen besonders hart, die ohnehin am Rand der Gesellschaft leben. Mit der Stromspende schaffen wir eine direkte, wirksame Form der Unterstützung, die im Alltag sofort spürbar ist, ganz besonders im Ressidorf. Ich danke allen, die ihren überschüssigen Strom teilen und damit Wärme, Sicherheit und Hoffnung schenken.“ so Thomas Ferk, Vizedirektor der Caritas Steiermark.
Wie funktioniert die Energiespende?
Die Idee ist so einfach wie wirkungsvoll: Wer eine eigene Stromerzeugungsanlage, wie etwa Photovoltaik, Wasser- oder Windkraft betreibt und einen Einspeisevertrag besitzt, kann überschüssige Energie direkt an die Caritas Steiermark weitergeben. Die Anmeldung erfolgt unkompliziert über ein Online-Formular auf der Caritas Webseite (siehe unten). Danach wird im Smart-Meter-Portal des Netzbetreibers der „Spendenmodus“ aktiviert.
Ab diesem Moment fließt jener Strom, der nicht selbst verbraucht wird und sonst zu einem geringen Tarif ins Netz ginge, unmittelbar dorthin, wo er gebraucht wird: in Einrichtungen der Caritas wie das Ressidorf. Für die Caritas fallen dabei lediglich Netzkosten und gesetzliche Abgaben an, die Energiekosten selbst entfallen. Spender*innen behalten jederzeit den Überblick über ihre gespendeten Kilowattstunden und erhalten jährlich ein Zertifikat als Bestätigung ihres Beitrags und die Spenden sind für Unternehmen steuerlich absetzbar.
Valentin Neuhauser, Initiator von Robin Powerhood: „Die Bekämpfung von Energiearmut ist eine große Herausforderung, die nur durch starke Partnerschaften bewältigt werden kann. Gerade in Zeiten finanziellen Drucks im sozialen Bereich können Stromspenden einen wichtigen Beitrag leisten. Großes kann nur gelingen, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“
Ein starkes Signal gegen Armut
Jede Kilowattstunde bedeutet mehr Licht, Wärme und Sicherheit für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die Kooperation zwischen der Caritas Steiermark und Robin Powerhood schafft eine „Energiegemeinschaft der Nächstenliebe“ ein Beispiel dafür, wie ökologische Verantwortung und soziale Solidarität Hand in Hand gehen können.
Für das Ressidorf ist die Stromspende besonders wichtig, weil hier viele Menschen leben, die sich in akuten Notsituationen befinden und häufig mit sehr wenig auskommen müssen. Gerade Einrichtungen wie das Ressidorf, die rund um die Uhr Menschen in schwierigen Lebensphasen begleiten, haben einen hohen Energiebedarf. Jede Stromspende hilft daher unmittelbar, die laufenden Kosten zu senken und Ressourcen freizumachen, die direkt den Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommen. So trägt jede Kilowattstunde dazu bei, soziale Teilhabe zu ermöglichen und Armut nachhaltig zu lindern.
Der Blick in die Zukunft ist klar: Die Initiative soll wachsen, um viele Einrichtungen zu unterstützen und Haushalte zu erreichen, die von Energiearmut betroffen sind. Mit jeder Spende entsteht Hoffnung und ein starkes Signal gegen Armut in unserer Gesellschaft.
Entwicklung und Umsetzung einer solidarischen Energiegemeinschaft
Robin Powerhood (www.robin-powerhood.at) ist eine ökosoziale Energiegemeinschaft, die überschüssigen, vor allem durch Photovoltaik erzeugten Strom von Unternehmen, Gemeinden und privaten Haushalten sammelt und an Menschen in Energiearmut weitergibt, wodurch ökologische Nachhaltigkeit mit sozialer Unterstützung verbunden wird.
Die Kooperation ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts SOL:E – Entwicklung von solidarischen Energiegemeinschaften und wurde im Rahmen der Caritas-Maßnahmen zur Bekämpfung von Energiearmut unter der Leitung von Gabriella Dokter initiiert.
