Hilfsmaßnahmen sind angelaufen. Die Caritas bittet um Spenden für die Opfer der Wirbelsturm-Katastrophe in Myanmar (Burma).
Zehntausende Tote, über eine Million Obdachlose, tausende zerstörte Häuser, vernichtete Reisfelder: Nachdem der Wirbelsturm "Nargis" im südasiatischen Myanmar (Burma) einen Spur der Verwüstung hinterlassen hat, sei der Hilfsbedarf enorm, sagt Caritasdirektor Franz Küberl. Schließlich zähle das Land ohnehin bereits zu den ärmsten Asiens.
Wie die Caritas hilft
Eine lokale Organisation, die von der Caritas Österreich unterstützt wird, arbeitet derzeit in Myaumya, Latputta, Pathein und Bokalay. In Pathein versorgt sie insgesamt 600 Menschen, die vor dem Wirbelsturm flüchten mussten. 109 Menschen kamen allein letzte Nacht in das Lager. Die Menschen werden mit Decken, Trinkwasser, Seife, Zahnpasta, Zahnbürsten, Schuhen, Sarongs und Handtüchern versorgt. Die lokale Bevölkerung unterstützt die Betroffenen nach Möglichkeit mit Nahrung. Verteilt wird Reisbrei an 10.000 Stellen in 11 Camps. In Myaunmya befindet sich beispielsweise eine staatliche Schule, in der 376 Menschen Zuflucht fanden. "Das tatsächliche Ausmaß der Schäden ist noch immer nicht abschätzbar. Die örtlichen Kommunikationsnetze sind ebenfalls komplett zerstört", sagt Küberl. Der Caritas-Präsident bittet die heimische Bevölkerung: "Bitte, helfen Sie uns helfen!"
Alle Kräfte bündeln
"Die große Hilfe unserer Freunde und Partner, aber auch das Wissen, dass ihr in Österreich uns unterstützt, geben uns die Kraft, in dieser schrecklichen Lage nicht den Mut zu verlieren": Wenn Sabine Wartha, Leiterin des Krisenstabs der Caritas Österreich mit KollegInnen im Katastrophengebiet in Myamar/Burma telefoniert und Sätze wie diese hört, dann bestärkt das auch die Caritas darin, alles Menschenmögliche zu tun, um die Partner vor Ort zu unterstützen. Denn von den burmesischen KollegInnen, die in Myanmar sofort nach dem verheerenden Wirbelsturm Anfang Mai begonnen haben, Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel an tausende Opfer verteilen, weiß Wartha: "Die Lage ist noch viel dramatischer, als wir bisher angenommen haben. Die Katastrophe nach der Katastrophe hat gerade erst begonnen." Während viele internationale HelferInnen noch darauf warten müssen, dass die burmesische Militärregierung sie ins Land lässt, arbeiten die Caritas-Partner vor Ort gemeinsam mit vielen Freiwilligen auf Hochtouren. In den Camps bei Pathein, Lambutta, Myaung Mya, und Yangoon kommen jede Minute neue Familien an. Viele sind traumatisiert, haben Angehörige verloren. Die Menschen sind völlig geschwächt. Wer aus extremem Durst verseuchtes Wasser getrunken hat, leidet an Durchfall oder Schlimmerem. Besonders das Leben der Kinder ist bedroht. "Wir versorgen die Menschen nach Kräften mit sauberem Wasser und Reis. Wir tun auch alles, um Seuchen zu verhindern. Mit sechs Booten fahren wir die Küstengebiete ab, bringen die Verletzten in die nächstgelegten Städte", berichtet eine Kollegin vor Ort.
Spenden werden dringend gebraucht
Was es langfristig für die Burmesen bedeutet, dass der Wirbelsturm fast die gesamte Reisernte vernichtet hat, daran mag derzeit noch niemand denken. Die Caritas Österreich hat für die Hilfsmaßnahmen Mittel aus dem Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt. Zwei österreichische Experten sind vorbereitet und stehen kurz vor ihrem Einsatz. Wartha: "Jetzt hoffen und vertrauen wir darauf, dass uns die österreichische Bevölkerung mit Spenden unterstützt, denn es ist noch wesentlich mehr an Hilfe notwendig." Momentan gehe es darum, Soforthilfe zu leisten um das Überleben möglichst vieler Menschen zu sichern, sagt Wartha: "Erst danach werden wir uns um den Wiederaufbau kümmern."
Die Caritas bittet dringend um Spenden für die Opfer des Wirbelsturms.
Spendenkonto: PSK 7.700 004, BLZ 60.000. Kennwort: Myanmar/Burma