Durch die Sanierung und Aufstockung des bestehenden Gebäudes am Eggenbergergürtel 38, das im Auftrag des Sozialamtes der Stadt Graz von der Caritas betrieben wird und im Besitz der GBG ist, soll obdachlosen Menschen ein Wohnraum mit ausreichend Rückzugsmöglichkeit geboten werden. Dem beauftragten Grazer Architekturbüro W+G Wratschko gelang eine Planung, die den komplexen Anforderungen Rechnung trägt und mit ihrer Ästhetik das Gebäude immens aufwertet.
Das 1,7 Millionen Euro schwere Projekt umfasst eine thermische und funktionelle Sanierung des Haupt- und Nebengebäudes und eine Aufstockung des Hauptgebäudes um zwei Geschosse. Im Hauptgebäude erreicht man somit eine Wohnfläche von 702 m². Für 44 Obdachlose werden kurz- und mittelfristige Wohnmöglichkeiten geschaffen. Im Nebengebäude befinden sich die Wohnungssicherung der Caritas, deren Aufgabe es ist, Menschen vor dem Verlust der Wohnung zu bewahren, und das Projekt TEAM ON, das sozial schwachen Menschen leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellt. Durch die Errichtung eines Aufzuges und barrierefreie Gestaltung des Hauptgebäudes ist die Arche 38 künftig auch Menschen mit Behinderung zugänglich. Finanziert wurde die neu gestaltete Männernotschlafstelle durch Landesförderungen im Rahmen einer umfassenden Sanierung und Gelder des Sozialamtes der Stadt Graz.
„Wir freuen uns, dass die Umsetzung des Projektes „Arche 38“ so gut gelungen ist. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Politik sind positiv, was unser Team bei der Umsetzung zusätzlich motoviert hat“, erläutern GBG-Prokurist Bernd Weiss und GBG-Geschäftsführer Mag. Günter Hirner.
„Wie eine Stadt mit Menschen umgeht, die Hilfe ganz dringend notwendig haben, ist mehr als nur ein symbolisches Zeichen der Zivilgesellschaft. Sozialpolitik zu machen, heißt für jene laut zu sprechen, die keine Lobby haben. Deshalb sage ich jetzt ganz laut: Ich freue mich sehr, dass mit der neuen Arche 38 die Wohnversorgung von obdachlosen Menschen einen neuen, würdigen und ansprechenden Rahmen bekommen hat. Denn Menschen in Not verdienen sich eine Betreuungseinrichtung, die ihren Ansprüchen auch gerecht wird. Mir ist wichtig, dass die Stadt hier ihre Verantwortung übernimmt – und ich diese wichtigen
Einrichtungen der Caritas über das Sozialamt fördern und finanzieren kann“, meint Bürgermeisterstellvertreterin und Sozialstadträtin Drin Martina Schröck.
Finanzstadtrat und Eigentümervertreter der GBG DI Dr. Gerhard Rüsch: „Es ist wichtig, dass gerade auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten es eine Einrichtung wie die Arche 38 gibt und damit Menschen in einer schwierigen Lebensphase eine Möglichkeit angeboten wird, wieder „Tritt zu fassen“.
Caritaspräsident Franz Küberl: „Kein Dach über dem Kopf zu haben ist eine der härtesten sozialen Demütigungen, die einem Menschen widerfahren kann. Ich bin daher sehr froh, dass die Arche 38 generalsaniert wurde. Das Projekt ist sicher richtungsweisend im Bereich der Wohnungslosenhilfe, da sowohl in ästhetischer aber auch in funktionaler und qualitativer Hinsicht ein extrem hoher Standard erreicht werden konnte, der Menschen am Rande der Gesellschaft Wertschätzung entgegen bringt und den MitarbeiterInnen ein sehr gutes Arbeitsumfeld bietet. Die „neue“ Arche 38 ist für das soziale Graz ein unerlässlicher Knotenpunkt der Hilfe und ein deutliches Zeichen der Solidariät in unserer Stadt.“