Hungersnot am Horn von Afrika

Hilfe des internationalen Caritas-Netzwerks:
Insgesamt versorgt das internationale Caritas-Netzwerk, auch mit Hilfe aus Österreich, derzeit mehrere hunderttausende Menschen in den Dürregebieten (Äthiopien, Somalia und Kenia) mit Nahrung bzw. sauberem Trinkwasser. Die Hilfsleistungen werden laufend ausgebaut.


Hilfe der Caritas Österreich:
In den nächsten Monaten möchte die Caritas Österreich gemeinsam mit österreichischen Caritas-  sowie Nachbar in Not-SpenderInnen insgesamt rund 80.000 Menschen in Kenia, Somalia und Äthiopien mit Lebensmitteln bzw. sauberem Trinkwasser versorgen.


Derzeit laufen folgende Projekte:

Äthiopien:

Nahrung für über 14.000 Personen in der Diözese Meki
Mitte August ist mit dem Start der Nahrungsmittelverteilung zu rechnen. Über 14.000 Personen, vor allem Kinder, schwangere Frauen und ältere Personen, erhalten in der Diözese Meki im Rahmen von Nahrungsmittelverteilungen drei Monate lang Weizen, Famix (=Nahrungsergänzungsmittel), Bohnen und Speiseöl.


Somalia:
Berichten der African Union Mission in Somalia (AMISOM) zufolge haben sich zwischen 90 und 95% der Al-Shabaab Soldaten aus der Region rund um Mogadishu zurückgezogen. Sie warnen jedoch davor diesen Rückzug mit Gewalt zu vergelten. Bisher wurden in den Projektregionen noch keine gewaltsamen Übergriffe gemeldet.



Nahrungsmittel und Wasserverteilung für Familien in Galgadud
Der Deutschen Caritasverband  führt gemeinsam mit lokalen Partnern in der Zentralregion in Somalia ein sechsmonatiges Nothilfeprogramm für 18.000 Menschen durch. Dieses Projekt versorgt insgesamt 18.000 Menschen rund um die Orte Adoba und Dhusamared (Region Galgadud). Sie erhalten Reis, Bohnen, Pflanzenöl und Wasser. Die Caritas Österreich beteiligt sich hier mit der Versorgung von 1000 Personen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Verteilungen starten in der nächsten Wochen (sofern es die Sicherheitslage erlaubt).

Bau von Tiefbrunnen im Umland von Mogadishu
In Kooperation mit dem DCV unterstützt die Caritas Österreich ebenfalls den Bau von zwei Tiefbrunnen in den Camps für Binnenflüchtlinge (IDPs) im Umland von Mogadishu (Baustart: August). Diese Tiefbrunnen (bis 200 Meter tief) werden ab November insgesamt 10.800 Menschen im Camp zur täglichen Wasserversorgung zur Verfügung stehen. (Beitrag der Caritas Österreich: langfristiger Wasserzugang für 2.500  Menschen). Auch die in den umliegenden Gebieten wohnenden Menschen, die derzeit bis zu 10 Kilometer täglich zum Wasserholen gehen müssen, profitieren davon.


Nothilfeversorgung in der Region Gedo
In den nächsten Monaten beteiligt sich die Caritas Österreich an einem Nothilfeprojekt  des Caritas-Netzwerks in Gedo (Südsomalia) für 30.600 Personen.  
Konkret erhalten alle diese Menschen Lebensmittel- und Wassergutscheine. (Eine sechsköpfige Familie erhält so einmal monatlich, im Wert von 50$ Mais, Bohnen, Zucker und Speiseöl.) Weiters ist für Ende August die Verteilung von Samen angedacht, sodass die Bauern ihre Felder zur kommenden Regenzeit rechtzeitig bestellen können. Als dritter Bereich wird ab November ein Cash for Work Programm angeboten, in welchem sich einkommensschwache Familien ein Zusatzeinkommen sichern können. Mit dem Beitrag der Caritas Österreich werden 2.200 Menschen unterstützt.

Kenia:
Nahrung für über 36.000 Personen in der Diözese Marsabit (Nordkenia)

Mittlerweile haben erste Verteilungen begonnen. Sie erfolgen einerseits über Grundschulen, andererseits auch an betroffene Familien:
Über 3.100 Kinder in sieben Grundschulen (in den Orten Turbi, Burgabo, Forolle, Hurri Hills, Kalacha, Maikona and Bubisa) erhalten im Rahmen einer Schulausspeisung sechs Monate lang täglich eine warme Mahlzeit (mit Schulbeginn 1. September). In jenen Orten, wo der Wassermangel lebensbedrohlich ist, erhalten 1.500 Kinder zusätzlich auch Trinkwasser.  
30.000 weitere Menschen erhalten ebenfalls Nahrungsmittelgutscheine über einen Zeitraum von 9 Monaten. Die ersten Gutscheine werden diese Woche verteilt. Gemeinsam mit der Partnerorganisation PACIDA werden die Lebensmittelgutscheine an die Hilfsbedürftigen vergeben, diesen ist es dann möglich,  die Gutscheine gegen Mehl, Bohnen, Zucker und Öl einzutauschen.
10.000 Viehnomaden erhalten indirekte Hungerhilfe im Rahmen eines so genannten Destocking&Restocking-Programms: Die Caritas kauft ihnen in den kommenden zwei Monaten ihre abgemagerten Ziegen, Schafe und Rinder zu einem weit über dem aktuellen Marktpreis liegenden Preis ab, damit sich die Menschen aus dem Erlös Nahrung kaufen können. Die Caritas lässt die Tiere schlachten und verteilt das Fleisch an die hungernden Menschen. Wenn die Weiden (hoffentlich etwa im November) nachgewachsen sind, erhalten die Familien von der Caritas gut genährte Tiere als neue Existenzgrundlage.


Wasserversorgung für 11.200 Menschen für drei Monate
Gemeinsam mit PACIDA hat die Caritas im Dürregebiet fünf große Wasserspeicher aufgestellt. Von der Caritas angemietete Tankwagen bringen das Trinkwasser aus dem nahen Marsabit oder, wenn dort keines mehr verfügbar ist, aus dem über 200 km entfernten Isiolo und füllen die Speicher mehrmals pro Woche voll. Die Menschen kommen mit ihren Kanistern und holen sich das Trinkwasser für ihre Familien und die wenigen Tiere, die ihnen noch geblieben sind. 10.000 Liter fasst jeder dieser lebensrettenden Trinkwasserspeicher. Mit 50.000 Euro können 11.200 Menschen drei Monate (August-Oktober) lang mit Trinkwasser versorgt werden.

Nahrungsergänzungsmittel-Versorgung für 8.000 Menschen für zwei Monate
Ebenfalls mit dem lokalen Partner PACIDA werden in den nächsten 2 Monaten (Aug./Sept) mit der Unterstützung von österr. SpenderInnen 8.000 unterernährte Kinder (von 0 bis 5 Jahren), schwangere und stillende Frauen, sowie kranke, alte und HIV positive Menschen mit Unimix (hierbei handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel aus Soja, Mais, Zucker und Sorghum [eine Hirseart]) versorgt. Diese Versorgung soll es den Menschen möglich machen, danach wieder feste Nahrung zu sich nehmen zu können.

Indirekte Hungerhilfe in sechs Regionen Kenias (Lodwar, Turkana, East Pokot, Meru, Ishiara, Wenje, Kitui)
Die Caritas Österreich beteiligt sich ebenfalls an einem Programm der irischen Caritas (Trocaire). Diese führt in den genannten Regionen ein Destocking & Restocking-Programm durch, von dem insgesamt 66.000 Menschen profitieren. Mit österreichischen Spenden können davon 1.300 Menschen versorgt werden.


Österreichische Caritas-HelferInnen vor Ort:
Florian Lems befindet sich derzeit in der nordkenianischen Region Marsabit beim Caritas-Projektpartner PACIDA. Er wird bis 26. August in Marsabit bleiben und am 28. August wieder in Österreich sein. Susanne Brezina nahm am Dienstag am Koordinationstreffen der Caritas Kenia in Nairobi teil. In Marsabit selbst steht sie PACIDA in logistischen und strategischen Aufgaben zur Seite. Am 24. August kehrt sie nach Österreich zurück.  


Ad Spenden:

Derzeitiger Spendenstand der Caritas-Spenden zur Dürrekatastrophe am  Horn von Afrika:  über eine Million Euro

Derzeitiger Gesamtspendenstand Nachbar in Not: über 1,25 Millionen Euro


Spendenkonten:

Caritas:
PSK 7.700 004, BLZ 60.000
Kennwort: Hungerhilfe
<link spenden geldspenden _top internal-link>Jetzt online spenden!
SMS-Spenden: 0664 660 33 3


Nachbar in Not:

PSK 91.091.200, BLZ 60.000
Kennwort: "Hunger in Ostafrika"
Online-Spenden: nachbarinnot.orf.at