60 Jahre Caritas Haussammlung

Graz. Als "Mauer gegen die Armut in der Steiermark" bezeichnete Caritasdirektor die Haussammlung, die heuer zum 60. Mal durchgeführt wird. Bis Mitte April werden rund 4.000 HaussammlerInnen in der ganzen Steiermark unterwegs sein und rund 100.000 Haushalte besuchen. Küberl: "Dies ist ein ungeheures Zeichen der Solidarität für Menschen in Not hier bei uns. In der Steiermark leben rund 70.000 Personen in manifester Armut. Diese Menschen müssen spüren, dass sie nicht allein gelassen werden."

Hans Schrei, der Pfarrer von Graz-Leonhard, brachte bei dem Pressegespräch einige konkrete Beispiele von der Not, die er in seinem unmittelbaren Umfeld in der Pfarren kennen gelernt hatte und die unter anderem mit Mitteln aus der Haussammlung bekämpft werden konnten. Er zählte fünf Positiva der Haussammlung auf: 1. Aufmerksam machen für die Not, 2. Geld sammeln für Notleidende, 3. Besuch von Alleinstehenden, 4. Möglichkeit Kritik zu äußern, 5. Persönlicher Erfahrungsgewinn für die HaussammlerInnen.

Im Vorjahr wurden bei der Haussammlung rund eine Million Euro an Spenden gesammelt. Zählt man die Ergebnisse aus 60 Jahren nach Kaufkraft gewichtet zusammen, dann kommt man auf ein Gesamtergebnis von rund 53 Millionen Euro. Küberl: "Mit diesem Geld konnten hunderttausende steirische Existenzen gesichert werden." 2010 wurden über die Sozialberatung im Verbund mit den Pfarren in der ganzen Steiermark über 4.200 Personen erreicht. Die Sozialberatung ist das Herzstück der Caritas-Nothilfe. Die Caritas betreibt außerdem Sozialberatungszentren in Graz, Knittelfeld, Leoben und Voitsberg. In zwölf steirischen Pfarren wurden zuletzt Pilotprojekte zur Vertiefung der Sozialberatung entwickelt. Die Höhe der ausbezahlten finanziellen Unterstützungsleistungen hat sich um weitere 20.000,-- Euro auf 320.000 Euro erhöht. Vor allem die Fixkosten – also Sicherung der Existenz – sind das wesentliche Thema in den Beratungen.

Im Marienstüberl wurden im Jahr 2010 in Summe 30.000 Portionen Vormittagsjausen ausgegeben, 62.000 Mittagessen und 12.000 Nachmittagsjausen. Im Containerdorf Ressidorf lebten 2010 insgesamt 34 Personen, die Nächtigungsstatistik weist rund 7.000 Nächtigungen aus. Für 237 Frauen und rund 60 Kinder war das Haus Elisabeth 2010 sichere Zuflucht und Rettung vor der Obdachlosigkeit. Die betreute Wohngemeinschaft der Arche 38 verzeichnete 2010 in Summe über 3.200 Nächtigungen, die Notschlafstelle etwa 10.000 Nächtigungen.

In der Tages-Kontaktstelle der Arche 38 wurden 2010 rund 20.000 Euro an Unterstützungen ausgezahlt, etwa 1.200 Trommeln Wäsche gewaschen, saubere Kleider an über 750 Personen ausgegeben und das Sanitärangebot wurde in Summe über 9.000 Mal in Anspruch genommen. Rund 800 Personen waren dazu im Jahr 2010 in der Arche 38 per Hauptwohnsitzbestätigung gemeldet, der Anteil der Frauen in dieser Gruppe nimmt weiter zu, generell war hier ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von fast 30% zu verzeichnen. Über 100 Personen wurden im Jahr 2010 im Rahmen der Wohnbegleitung von Team ON betreut.

Küberl verwies bei dem Pressegespräch auch auf die ab 1. März in der Steiermark beginnende Umsetzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung. "Wir werden den Vollzug in der Praxis genau beobachten und darauf achten, dass es auch in Einzelfällen zu keinen Schlechterstellungen kommt." Auf alle Fälle werde es weiterhin Notsituationen geben, die zu bekämpfen seien. Küberl: "Daher brauchen wir auch weiterhin dringend Spenden." Der Caritasdirektor dankte allen, die sich an der Haussammlung als wichtigste Säule der Nothilfe in der Steiermark beteiligen. Als Zeichen des Dankes findet am 21. Mai eine HaussammlerInnen-Wallfahrt nach Mariazell mit einem gemeinsamen Gottesdienst und anschließender Bewirtung statt. Die Anmeldung zu diesem Dankes-Fest erfolgt über die jeweilige Wohnsitz-Pfarre.

Caritas & Du - Caritas Haussammlung 2011 - Gehen für Menschen in Not!
PSK KtoNr 7.925.700, BLZ 60.000, Kennwort: Haussammlung

 

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