Angesichts der von der steirischen Landesregierung angekündigten Budgetkürzungen um 25 Prozent richtete der steirische Caritasdirektor Franz Küberl einen Appell an die Regierer, nicht auf die Armutsbekämpfung zu vergessen. "Niemand wird die Notwendigkeit des Sparpakets bestreiten, die Einschnitte dürfen aber nicht auf Kosten derer gehen, die ohnehin schon mit weniger als dem Notwendigsten auskommen müssen. Die Schere darf nicht weiter aufgehen."
Konkret wies Küberl etwa darauf hin, dass mit der versprochenen Einführung der Mindestsicherung ab 2011 auch Maßnahmen beschlossen worden seien, die die BezieherInnen wieder näher an den Arbeitsmarkt heranführen sollten. "Wenn diese Projekte im Beschäftigungsbereich nun aus Geldmangel gestrichen würden, dann sind es am Ende wieder jene, die ohnehin schon außerhalb des Systems stehen, die die Zeche zahlen."
Während im Pflegebereich über die Wiedereinführung des Regresses diskutiert wird, fordert Küberl "Lösungen für die Zukunft". Die Caritas hätte immer darauf hingewiesen, dass es keinen Sinn mache, hier einen Schritt nach vorne und dann wieder zwei Schritte zurück zu gehen. Küberl: "Der Pflegebereich wird unsere Gesellschaft weiter beschäftigen. Daher brauchen wir eine umfassende Lösung. Die Pflegeleistungen sollten nicht aus dem Sozialhilfetopf, sondern aus einem eigenen Pflegefonds bestritten werden." Auch für Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf müssen Lösungen gefunden werden, die zukunftsfest seien, so der Caritasdirektor.