Österreich beim Homeless World Cup weiter im Rennen

Mit einem Sieg und zwei Niederlagen startete das österreichische Nationalteam in Mailand in den Homeless World Cup 2009. Zum Auftakt setzte es eine knappe 5:7-Niederlage gegen Argentinien. Der zweite Tag brachte einen deutlichen 9:2-Sieg gegen Spanien und eine 4:7-Niederlage gegen das weiter ungeschlagene Team aus der Ukranine.
Die siebente Auflage des Homeless World Cup wird im Sempione Park im Herzen Mailands gespielt, in unmittelabarer Nähe des historischen Satdions, der mittelalterlichen Burg und des Friedensbogens. Die wunderschöne Kulisse und die Begeisterung der Fans geben den Speilern auf den beiden Streetsoccer Courts "San Siro" und "Lombardia" noch zusätzliche Motivation. Das von der Caritas betreute österreichische NAtionalteam umfasst acht Spieler aus Wien, Vorarlberg und der Steiermark.
"Gegen Argentinien haben wir unnötig verloren, weil wir in den entscheidenden Phasen zu nervös agiert haben", zog Coach Klaus Fuchs Bilanz. "Und gegen die Ukraine haben wir nach der 4:3-Führung das Spiel noch aus der Hand gegeben." Dennoch war Teamchef Gilbert Prilasnig von der guten spielerischen Leistung seiner Jungs beeindruckt. "Die Ukraine ist der klare Favorit auf den Gruppensieg. Wir haben gut mitgehalten". Begeistert zeigte sich der Ex-Internationale von dem jungen Wiener Daniel Machne, der bisher die meisten Tore für Rot-Weiß-Rot beisteuerte: "Daniel gibt ordentlich Gas, ist körperlich topp drauf und hat sich auch fußballerisch ungeheuer entwickelt."
Fuchs und Prilasnig rechnen in den heutigen beiden Spielen gegen Elfenbeinküste (14:20 Uhr) und Litauen (18:20 Uhr) mit weiteren Punkten. Mit zwei Siegen haben die Österreicher noch die Chance, einen der obersten drei Plätze in der Gruppe zu erreichen und so weiter im Rennen um den Homeless World Cup zu bleiben. Hochspannung ist also angesagt. Alle Resultate können übrigens unter www.homelessworldcup.org sofort nach Spielschluss nachgelesen werden. Nach der heute zu Ende gehenden ersten Runde steht eine weitere Zwischenrunde auf dem Program, in der sich die Teams für sechs verschiedene Cups qualifizieren können - die besten acht nach dieser Zwischenrunde ermitteln dann bis zum Finaltag am Sonntag den neuen Weltmeister. Alle anderen spielen in den fünf verbleibenden Kategorien um Pokale.
Der Homeless World Cup ist für am Rande der Gesellschaft lebende Menschen eine Chance, sich wieder zu integrieren. Das Team wird aus Wohnungslosen, Straßenzeitungsverkäufern, ehemals Drogenabhängigen, die einen Entzug hinter sich haben, bzw. Asylwerbern und Konventionsflüchtlingen gebildet. Schon in der Vorbereitung passieren bei vielen Spielern positive Veränderungen. In einem Team auf ein Ziel hinzuarbeiten bedeutet für die meisten eine wichtige neue Erfolgserfahrung in ihrem Leben. Durch die Anfeuerungen der ZuschauerInnen am Court erhalten sie Lob für ihre Leistungen, gewinnen an Würde, Selbstbewusstsein und Motivation. So haben die vergangen Spieljahre gezeigt, dass für die große Mehrheit der Spieler ihre Teilnahme am Homeless World Cup einen wirklichen Wendepunkt zu langfristigen positiven Veränderungen markiert hat.