Für das österreichische Homeless World Cup Team beginnt an diesem Wochenende das Abenteuer Weltmeisterschaft 2009. Von 6. bis 13. September ist heuer die oberitalische Fußballmetropole Mailand der Austragungsort der bereits siebenten Fußball-WM der Wohnungslosen. Das von der steirischen Caritas betreute Team wird mit rund 400 Spielern aus 48 Nationen aus allen fünf Kontinenten um Siegespokale in mehreren Kategorien kämpfen.
Das österreichische Team umfasst acht Spieler aus Wien, Vorarlberg und der Steiermark. Einer von ihnen ist Hussain Asadi. Er lebt im Wohnhaus des Projektes Caritas "Welcome" in Graz. Der Asylwerber ist 2006 aus Afghanistan geflüchtet und macht derzeit eine Lehre als Schweißer in Graz.
Der Homeless World Cup ist für am Rande der Gesellschaft lebende Menschen eine Chance, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Das Team wird aus Wohnungslosen, Straßenzeitungsverkäufern, ehemals Drogenabhängigen, die einen Entzug hinter sich haben, bzw. Asylwerbern und Konventionsflüchtlingen gebildet. Schon in der Vorbereitung passieren bei vielen Spielern positive Veränderungen. In einem Team auf ein Ziel hinzuarbeiten bedeutet für die meisten eine wichtige neue Erfolgserfahrung in ihrem Leben. Durch die Anfeuerungen der ZuschauerInnen am Court erhalten sie Lob für ihre Leistungen, gewinnen an Würde, Selbstbewusstsein und Motivation. So haben die vergangenen Spieljahre gezeigt, dass für die große Mehrheit der Spieler ihre Teilnahme am Homeless World Cup einen wirklichen Wendepunkt zu langfristigen positiven Veränderungen markiert hat.
Trainer der österreichischen Mannschaft ist auch heuer wieder Klaus Fuchs, als Teamchef ist bereits zum sechsten Mal ehrenamtlich der ehemalige Spieler von Sturm Graz und der österreichischen Nationalmannschaft Gilbert Prilasnig dabei. Wie die Mannschaft abschneiden wird, ist aber auch für ihn schwer einzuschätzen: "Wir haben jedes Jahr neue Spieler. Wir kämpfen natürlich, um das Vorjahresergebnis, den 15. Platz, wieder zu erreichen. Wenn wir in die Gruppe 2, also unter die Plätze 8 bis 16 kommen würden, wäre das ein toller Erfolg."
Auch die Mailländischen Großclubs Inter Mailand und AC Milan unterstützen den Homeless World Cup 2009. Beim letzten Mailänder Derby haben sie bereits für die Veranstaltung geworben. Der Homeless World Cup spielt jedoch nicht auf Rasen, sondern auf Asphalt - nach Streetsoccer-Regeln. Ein Team besteht aus acht Spielern: drei Feldspieler, ein Tormann plus vier Wechselspieler. Nach den Vorrunden geht es in fünf Gruppen mit je acht Mannschaften um den Gruppenpokal. Teamcheg Prilasnig: "Mailand ist eine Fußballstadt. Wir freuen uns schon sehr darauf, dort spielen zu dürfen!"
Seit dem ersten Homeless World Cup, der 2003 in Graz stattfand und mit einem Sieg Österreichs endete, setzte sich die Erfolgsgeschichte in Göteborg (Österreich: Platz 2), Edingburgh (8.), Kapstadt (45.), Kopenahagen (33.), Melbourne (15.) und nun 2009 in Mailand fort.