Voll daneben – mittendrin

Seit Jänner 2000 leistet die Caritas Jugendstreetwork in Graz im Auftrag des städtischen Amts für Jugend und Familie. Seither wird mit der Anlaufstelle in der Schönaugasse 12a und der nachgehenden, aufsuchenden Jugendsozialarbeit im öffentlichen Bereich konsequent und kontinuierlich mit der Altersgruppe der zwischen 13 – 21 Jährigen gearbeitet. Deutlich über 1.000 verschiedene Jugendliche, die in dieser Zeit von den 8 MitarbeiterInnen intensiv begleitet und betreut werden, sind Beweis für das erfolgreiche Konzept. Caritasdirektor Franz Küberl unterstich bei der heutigen Pressekonferenz den Mehrwert für die Stadt. „Junge Menschen haben ein Recht darauf, dass man auf sie zugeht. Gemeinsam kann so manche angespannte Situation entspannter angegangen werden.“ So würden die Streetworker auch wichtige Brücken zwischen Jugendlichen und der Polizei bzw. zu Anrainern und Gewerbetreibenden bauen.

Der zuständige Stadtrat für Kinder, Jugend, Familie und Sport Detlev Eisel-Eiselsberg unterstich, dass die Arbeit politisch außer Streit stehe. Daher sei Jugendstreetwork auch nicht von der 15-Prozent-Budget-Kürzung betroffen. Die Kosten für die Stadt Graz beliefen sich auf rund 320.000 Euro pro Jahr. Ausgedrückt in Kontaktzahlen hatten die StreetworkerInnen der Caritas in diesem Zeitraum ungefähr 55.000 Kontakte zur Zielgruppe. Das Verhältnis zwischen Burschen und Mädchen bei den Zahlen von Jugendstreetwork ist seit mehreren Jahren ausgeglichen, auch bei den MitarbeiterInnen bemühe man sich um ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis.

 Hauptaugenmerk der Arbeit ist die Beziehungsarbeit. Weitere wichtige Themen und Hintergründe der Arbeit sind:

  1. Ängste vor der Zukunft (Arbeitsmarkt, Schulbildung)
  2. Gewalterfahrungen (Missbrauch, zerrüttende Familienverhältnisse, ...)
  3. Vorleben erwachsener Problembewältigungsstrategien (Missbrauch von Suchtmitteln wie Alkohol, Nikotin, ...)

Jugendstreetwork-Leiter Helmut Steinkellner: „In der Phase des Erwachsenwerdens benötigen junge Menschen Zeit und Raum für Erfahrungen mit Gleichaltrigen. Unsere Jugendstreetworker nehmen wahr, dass diese wichtigen (öffentlichen) Räume den Jugendlichen zunehmend genommen werden und diese sich dann in Subkulturen zurückziehen, was die Kontaktaufnahme erschwert.“ Ganz allgemein sei zu beobachten, dass nicht nur Jugendliche aus sozial schwachen Familien zur Zielgruppe gehören, sondern dass auch viele aus einkommensstärkeren Schichten der Angebote der Streetworker bedürfen.

Caritas Jugendstreetwork feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem internationalen Symposium, bei dem das Thema „Junge Menschen im öffentlichen Raum“ in den Mittelpunkt gestellt wird

17.06.–19.06.09 „Voll daneben – mittendrin“
Seminarhotel Novapark, Graz
www.volldaneben-mittendrin.at

Weitere Informationen
<link fileadmin user steiermark fotos__pdf__medien service_und_downloads presseaussendungen>Statement Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg
<link fileadmin user steiermark fotos__pdf__medien service_und_downloads presseaussendungen>Statement Caritas Direktor Franz Küberl
<link fileadmin user steiermark fotos__pdf__medien service_und_downloads presseaussendungen>Statement Helmut Steinkellner
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<link fileadmin user steiermark fotos__pdf__medien service_und_downloads presseaussendungen programm_voll_daneben_mittendrin.pdf>Programm Voll daneben - mittendrin