Ein herausragendes Gesundheits-Projekt der steirischen Caritas feierte am 17. April im Großen Festsaal bei den Minoriten in Graz sein zehnjähriges Bestehen. Die Marienambulanz in Graz schließt seit einem Jahrzehnt eine wichtige Lücke in der medizinischen Versorgung von Menschen, die entweder nicht versichert sind oder für die aus unterschiedlichen Gründen (psychische Erkrankungen, Scham, finanzielle Not, sprachliche Barrieren …) die Hürden zum öffentlichen Gesundheitssystem zu groß sind. Die Grazer Marienambulanz wurde mehrfach ausgezeichnet und findet immer wieder Beachtung auch über die Grenzen Österreichs hinaus. Pro Jahr gibt es derzeit über 6.000 PatientInnen-Kontakte.
Caritasdirektor Franz Küberl bezeichnete das österreichische Gesundheitssystem in seiner Festansprache als eines der besten der Welt, auf das man zu Recht stolz sein könne. „Das österreichische Gesundheits- und Sozialsystem ist ein System, dessen Stärke jedoch in der Mitte liegt. In der Mitte der Gesellschaft. Da sind die Menschen am sichersten, zu den Rändern hin wird es immer brüchiger.“ Küberl verwies darauf, dass rund ein Prozent der Bevölkerung, also etwa 80.000 bis 90.000 Menschen in Österreich keine Versicherung hätten. Die Marienambulanz helfe mit, dass es allen Menschen gut gehe – auch jenen an den Rändern. Denn das Recht auf Gesundheitsversorgung, so Küberl weiter, sei ein Grundrecht. „Die Republik wäre gut beraten, wenn es in allen Ballungszentren vergleichbare Initiativen gäbe.“ Der Caritasdirektor bedankte sich bei den über Hundert ÄrztInnen und freiwilligen HelferInnen, die die Ambulanz durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit überhaupt erst ermöglicht hätten.
Als GratulantInnen stellten sich unter anderen Landeshauptmann Franz Voves, Landtagspräsidentin Walburga Beutl, Nationalratsabgeordnete Judith Schwentner, Landtagsabgeordneter Ernest Kaltenegger und Stadträtin Elke Edlinger ein.