'Mein Leben hat wieder einen Sinn und meine Arbeit gibt mir Mut' sagt Elisabeth, eine junge, alleinstehende Mutter.
Elisabeth ist dreißig Jahre alt. Ihre kleine Tochter Hamala ist gerade mal vier geworden. Als Elisabeths Mann sie vor drei Jahren verließ, nahm er ihre gesamte Mitgift mit und ließ Frau und Kind mittellos stehen. Elisabeth erhob Anklage und forderte ihre Mitgift zurück. Sie verlor jedoch den Prozess. "Die Richter in Indien sind Männer. Niemals würden sie einer Frau Recht zusprechen." sagt sie.
Ihr Schicksal nahm eine Wende als Elisabeth mit ihrer Tochter im Mutter- Kind Haus in Thattanchavady ein neues Dach über den Kopf fand.
Im diesem von der Caritas unterstützten Haus erhielt Elisabeth einen Computerkurs. Bald danach fand sie Arbeit in einem nahe gelegenen Betrieb. Ihre Tochter Hamala wird bei den Schwestern des Fatima Konvents liebevoll umsorgt. Hier leben Frauen und 50 Kinder, die zum Teil Vollwaisen sind. Nach der Tsunamikatastrophe nahmen die Schwestern weitere 25 Frauen auf, deren Männer durch die Flutwelle um’s Leben kamen. Elisabeth findet hier eine neue Aufgabe: hingebungsvoll kümmert sie sich um die kleinen Waisen.
Seit langem unterstützt die Caritas Österreich das Waisenheim für Mädchen in Thattanchavady im Süden Indiens. Um den Opfern der Katastrophe rasch zu Hilfe zu kommen, wurde das Projekt jetzt erweitert. Ab sofort werden Frauen, die durch die Katastrophe zu Witwen geworden sind, gemeinsam mit ihren Kindern aufgenommen und unterstützt. Die Schwestern des Fatima-Convents haben es sich nach der Katastrophe zur Aufgabe gemacht, den Müttern und Halbwaisen in dieser schlimmen Zeit zu helfen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.
Im neu gegründeten Mutter-Kind-Zentrum können die Frauen, oft Analphabetinnen, lesen und schreiben lernen und Kurse in Schneiderei, Korbflechten, Kunststicken, Maschinschreiben oder Computerarbeit besuchen. Mit diesen praktischen Fähigkeiten gelingt es den Frauen in der Folge leichter, eine bezahlte Arbeit zu finden, um sich und ihre Kinder versorgen zu können.
"Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schlimm es ist, ohne Dach über dem Kopf dazustehen. Es macht mich sehr glücklich, dass die Frauen und ihre Kinder, die durch den Tsunami alles verloren haben, nun ein neues Zuhau