Kleinbäuerliche Landwirtschaft gegen den Hunger

Die Universität für Bodenkultur und der Dachverband Europäischer Agraruniversitäten laden vom 6. bis 8. Mai gemeinsam mit der Caritas zur Konferenz „Growing Together“. Auf der Ernährungskonferenz in Wien treffen AgrarwissenschafterInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft zusammen. Erfolgreiche Kooperationen zwischen bäuerlicher Landwirtschaft in Entwicklungsländern und den Agrarwissenschaften stehen dabei im Mittelpunkt, wie etwa ein Programm der Caritas in Südasien, das von der Europäischen Kommission gefördert und von der Universität für Bodenkultur wissenschaftlich begleitet wird.

Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär Christoph Schweifer: „Für die Kleinbauern in Indien, Bangladesh und Nepal, die wir mit diesem Programm unterstützen,  werden die Zeiten immer härter. Durch den Klimawandel bleibt der lebenswichtige Regen aus. Dank der Zusammenarbeit mit der BOKU werden gemeinsam mit den Bauern Möglichkeiten zur nachhaltigen Bewirtschaftung erforscht.“ MitarbeiterInnen aus Nepal, Indien und Bangladesch werden auf der Konferenz von ihren Erfahrungen im Programm berichten.

Erwartet werden neben dem neuen Präsidenten der World Farmers’ Organisation auch Direktoren der Internationalen Agrarforschung und europäische Mitglieder von AGRINATURA, darunter die University of Greenwich, CIARD in Frankreich und die Universität Bonn. Michael Hauser, AGRINATURA Präsident und Leiter des Centre for Development Research der BOKU Wien: „Kleinbäuerliche Familienbetriebe in Asien und Afrika sind das Rückgrat lokaler und globaler Ernährungssicherung, aber viele davon leben unter prekären Bedingungen. Europäische Entwicklungs- und Agrarforschung sind zentrale Partner im Kurswechsel in Richtung Ernährungssicherheit und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.“

„Growing Together“ wird von diesem Schulterschluss zwischen Forschung und Praxis getragen. Denn der größte Hunger herrscht in sehr entlegenen Gebieten, in denen der Großteil der Bevölkerung von der Subsistenzwirtschaft lebt. Die neuen Erkenntnisse für nachhaltige Bodenbewirtschaftung in klimatisch äußerst schwierigen Regionen gelangen nur sehr schwer zu den ärmsten Bäuerinnen und Bauern.  Diese Herausforderungen zu meistern und zukünftige Schwerpunkte in der Zusammenarbeit zwischen europäischer Agrarforschung und bäuerlicher Landwirtschaft zu definieren, sind die Ziele des Treffens in Wien.

Gleichzeit appellieren BOKU und Caritas an die Politik, die gerade die zukünftigen UN-Millenniumentwicklungsziele ausverhandelt: „Das Ziel zur Beendigung des Hungers muss ganz oben auf der Agenda stehen. Die Förderung nachhaltig wirksamer, kleinbäuerlicher Landwirtschaft ist der Schlüssel dazu.“