Harry-Krenn-Preis 2023 Preisträger*innen bei der Preisverleihung

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Soziale Pioniere ausgezeichnet: Für Teilhabe und Begegnung wurde der Harry-Krenn-Preise vergeben

Lehrlinge ermöglichen armutsbetroffenen Menschen eine Kosmetikbehandlung, Ehrenamtliche holen nicht mobile Mitbürger*innen im Gemeindeauto für Besorgungen ab und eine Drehscheibe vermittelt kurzfristig nachbarschaftliche Hilfe: Die Caritas hat gemeinsam mit den Regionalmedien zum zweiten Mal innovative Projekte mit dem „Harry Krenn Preis für sozial mutiges Handeln“ ausgezeichnet. Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark, dankte bei der Preisvergabe allen Einreichenden für ihr Engagement für benachteiligte Menschen. Sie alle folgten dem Vermächtnis des steirischen Sozialpioniers Harry Krenn und seinem Motto: „Das Maß aller Dinge ist der Schwächste.“

Begegnung ermöglichen und Berührungsängste abbauen
In diesem Sinne zielen alle ausgezeichneten Projekte darauf ab, Menschen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte zu holen, Teilhabe zu ermöglichen und Hilfe auf Augenhöhe zu leisten. Der erste Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist, ging an die „Beauty Youngsters“ vom Verein Soziale Projekte Steiermark. Dabei ermöglichen Lehrlinge der verschiedenen Schönheitsberufe armutsbetroffenen Menschen Leistungen wie Kosmetik, Fußpflege oder einen Haarschnitt. Eine Initiative, die hilft, so Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler, „Vorurteile und Berührungsängste abzubauen und das Selbstbewusstsein von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, zu stärken.“

Besorgungen und soziale Kontakte ermöglichen
Der zweite, mit jeweils 1.500 Euro dotierte Preis fand zwei Träger – ex aequo wurden die Marktgemeinde Obdach für das „Obdacher Marktauto“ und der gemeinnützige Verein „Lebensnetz Aigen/Irdning-Donnersbachtal“ ausgezeichnet. In Obdach bringen freiwillige Fahrer*innen ältere oder nicht mobile Menschen mit dem von der Gemeinde finanzierten Marktauto kostenlos zum Arzt oder für Behördengänge zu Ämtern, zum Friedhof oder auch zu Freunden. So können nicht mobile Menschen selbst Besorgungen erledigen und soziale Kontakte unterhalten.

Nachbarschaftshilfe im ländlichen Raum
Im Ennstal fungiert der gemeinnützige Verein „Lebensnetz Aigen/Irdning-Donnersbachtal“ als Drehscheibe, um pflegebedürftigen oder älteren Mitbürger*innen ergänzend zu professioneller Betreuung nachbarschaftliche Hilfe anzubieten. Dies reicht von kurzzeitiger Entlastung für pflegende Angehörige über Erledigung von Behördengängen bis zur Organisation von Pflegezubehör.

Der Harry-Krenn-Preis für sozial mutiges Handeln
wurde von einem Unterstützerkreis des Obdachlosen-Projekts „Team ON“ der Caritas Steiermark ins Leben gerufen. Im Sinne des Grazer Sozialaktivisten Harry Krenn, der selbst unkonventionelle Hilfsprojekte für Menschen am Rand der Gesellschaft initiierte und der im vergangenen Jahr gestorben ist, werden dabei Initiativen und Ideen ausgezeichnet, die für die soziale Integration von Randgruppen wirken und dabei überraschende, neue Wege gehen. Die Caritas organisiert gemeinsam mit den Regionalmedien Steiermark die Ausschreibung und wickelt die Entscheidungsfindung ab. Der Jury gehören Expert*innen für soziale Themen sowie Mitglieder der Team ON-Lobby an. Bisherige Träger sind unter anderem der Grazer Inklusionslauf, der „Carli-Bus - der mobile Greissler“ sowie der Verein „Ein Herz für Mitmenschen/Herzwerk“.

Foto (honorarfrei, credit: Neuhold):
Auszeichnung für sozial mutiges Handeln im Sinne von Harry Krenn:
Erich Hohl (Caritas), Renate Schink (Lebensnetz Aigen/Irdning-Donnersbachtal), Doris Peitler (Beauty Youngsters), Sieglinde Fellner (Obdacher Marktauto), Nora Tödtling-Musenbichler (Caritas), Andrea Sittinger (Die Woche)

Nähere Infos zum Harry-Krenn-Preis:
Zur Harry-Krenn-Preis Webseite