Gütesiegelverleihung für SPWH St. Katharina und St. Lambrecht!

Gütesiegelverleihung für SPWH St. Katharina und St. Lambrecht!

Am 3. Oktober wurden den beiden Senioren- und Pflegewohnhäuser St. Katharina in Neumarkt und St. Lambrecht das Gütesiegel für die Integration von Hospiz und Palliative Care in den Pflegealltag durch die Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder verliehen.

Die beiden Häuser wurden nach einem umfangreichen Qualitätsentwicklungsprozess „Hospizpflege im Heim“ mit diesem Gütesiegel ausgezeichnet. Es gilt für die nächsten 5 Jahre und kann unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden.

Dieses Gütesiegel bescheinigt eine ganzheitliche Qualifizierung im Umgang und in der Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen.

Die gute Versorgung alter Menschen in ihrer letzten Lebensphase gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die „Schlagworte“ dieser Herausforderung sind Hospiz und Palliative Care.
Hospiz bedeutet Lebensqualität bis zuletzt. Palliative Care bedeutet Begleitung in schmerzlindernder Medizin, schmerzlindernder Pflege, und psychosozialer und spiritueller Begleitung sterbender Menschen.

Das Ziel dieses Projekts, mind. 80% der Mitarbeiter/-innen in den Pflegewohnhäusern St. Katharina und St. Lambrecht auf „Hospizpflege im Heim“ zu schulen, wurde um 10% überschritten.

Geschult wurden neben den Pflegemitarbeiter/-innen ebenso die Mitarbeiter/-innen der Hauswirtschaft, der Küche und der Verwaltung.

Der gesamte Schulungsaufwand betrug bisher für beide Häuser ca. 3.500 Arbeitsstunden (entspricht ca. zwei Jahresvollzeitdienstposten).

Die Grundprinzipien für die Umsetzung und Entwicklung von Hospiz und Palliativ Care im Pflegeheim sind:

  • Ganzheitliche Betreuung, Behandlung und Begleitung von allen Sterbenden, die es brauchen, sowie ihren Angehörigen und Vertrauenspersonen, um ein Leben in Würde bis zuletzt zu ermöglichen.

  • Erkennen und Lindern von körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Schmerzen unter Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse von BewohnerInnen, die an Demenz erkrankt sind

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit (Medizin, Pflege, medizinisch-technische und psychosoziale Berufe, Sozialberufe, Seelsorge)

  • Achtung der Autonomie aller Betroffenen

  • Anerkennen des Sterbens und der Trauer als Teil des Lebens

  • Einbeziehung von qualifizierten ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen

  • Begleitung und Beistand

Die Integration von Hospizkultur und Palliative Care in Alten- und Pflegeheimen hat, das zeigen die bisherigen Erfahrungen, positive Auswirkungen für alle Beteiligten. Hospizkultur und Palliative Care verbessert die Kommunikation im Heimalltag, schafft Bewusstsein, gibt Sicherheit und Mut, stärkt das Für- und Miteinander, die Menschlichkeit, die Lebensqualität bis zuletzt und trägt zu einem Sterben in Würde und Selbstbestimmung bei.

 

Dr. Silvia Deutschmann und Ing. Josef Reibling