Sieben Thesen zur Solidarität in der Steiermark
Aus der Befragung, die im November und Dezember über 1.000 Steirerinnen und Steirer in allen Altersschichten erreicht hat, leitet der Soziologe Florian Brugger sieben Thesen ab:
- Wohl aufgrund der gesellschafts- und sozialpolitischen Entwicklungen und Debatten der letzten Jahre ist die Solidarität in der Steiermark leicht rückläufig.
- Die Steirerinnen und Steirer sind stolz auf Frieden in unserem Land, auf den Rechtsstaat, den Sozialstaat und die wirtschaftliche Leistung.
- Die Menschen in der Steiermark sind offen gegenüber „Fremden“, sofern diese bereit sind, sich an unser Wertesystem anzupassen.
- Die SteirerInnen schätzen den Sozialstaat und erwarten sich davon gewisse Leistungen, wie leistbares Wohnen, ausreichend Nahrung sowie medizinische Versorgung und gleiche Bildungschancen.
- Die SteirerInnen sind der Meinung, nur StaatsbürgerInnen und „gut Integrierte“ sollen Anspruch auf Sozialleistungen haben.
- Für die SteirerInnen sind Solidarität und eine demokratische Gesinnung eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Demokratie.
- Trotz polarisierender Meinungen und trotz eines spürbar kälteren sozialen Klimas wird die Arbeit der Caritas in der Steiermark mehrheitlich wertgeschätzt.
Kurzbiografie von Studienautor Dr. Florian Brugger
Geboren 1985 in Graz, Studium der Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Graz und Alexandria. Von 2013 bis 2018 Universitätsassistent am Institut für Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er arbeitet im Bereich Wirtschaftssoziologie, Marktsoziologie, Geldsoziologie, Entwicklungsökonomie, internationale Kapitalströme, volkswirtschaftliche Theorien und ihre Wirkung, sowie technischer Fortschritt. Seine Lehre umfasst Methoden der empirischen Sozialforschung, vorwiegend quantitative Methoden.